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Milchtanks: keine Kompromisse in der Hygiene

Milchtanks sind spezielle mobile Behälter, um vorwiegend Kuhmilch transportieren zu können. Aufgrund ihrer leicht verderblichen Ladung müssen Milchtanks hohe Anforderungen erfüllen und entsprechend häufig geprüft und gepflegt werden. Deshalb sind die meisten Milchtanks, die zum Verkauf angeboten werden, in einem guten bis sehr guten Zustand.

Ein Milchtank ist darüber hinaus ein ganzes Technoligiepaket, welches weit über das bloße Bevorraten von Milch hinaus geht. In diesem Punkt geht die Entwicklung dieser Spezialtransporter immer weiter. Dennoch behält auch ein älterer Milchtank einen hohen Wert.

Anforderungen an einen Milchtank

Kuhmilch ist neben Erdöl und Kaffee der drittwichtigste Rohstoff der Welt. Seine Herstellung ist aufwändig. Er wird für zahlreiche Produkte gebraucht. Der größte Teil davon sind Lebensmittel auf Milchbasis. Dazu gehören

• Milch: Roh und H-Milch
• Sauermilch: Yoghurt, Quark, Kefir
• Käse: Hart-, Weich- und Flüssigkäse
• Milchprodukte: Sahne, Trockenmilch
• Bestandteil von Lebensmittel: Schokolade, Nougat usw..

Milch wird aus Kühen gewonnen. Neben Wasser sind Fett und Eiweiß die größten Bestandteile in Milch. Dies macht das Erzeugnis äußerst leicht verderblich. Bei besonders ungünstigen Bedingungen genügen nur wenige Stunden, um Milch für den Menschen ungenießbar zu machen. Der Grund dafür ist, weil sich in Milch bei warmen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und Eintrag von Sauerstoff Bakterien sehr schnell vermehren können.

Um Milch haltbar zu machen, wird sie in aufwändigen Hitzeverfahren sterilisiert. Dies schließt das weitere Wachstum von Bakterien nicht völlig aus, es wird aber damit um mehrere Wochen hinaus gezögert. Dieser Sterilisationsprozess, "Pasteurisieren" genannt, ist sehr aufwändig und kann nur in großen Anlagen wirtschaftlich sinnvoll betrieben werden. Deshalb haben nur die wenigsten Milchbauern eine Pasteurisationsanlage. Damit bleibt die Herausforderung, die Milch sicher vom Bauern zur Molkerei fahren zu können ohne dass sie auf der Fahrt verdirbt. Anstatt mit Hitze löst dieses Problem der Milchtank mit genau dem Gegenteil: Mit Kälte. Zu einem Milchtank gehören deshalb eine ganze Reihe von Anforderungen:

• Integrierte Kühlanlage
• Emissionsfreies Material
• Effiziente Betankungsmechanik
• Niedriges Gewicht
• Hohe Stabilität
• Einfache Reinigung

Insbesondere das Material des Tanks macht den Milchtank so teuer. Der einzige Werkstoff, welcher eine Freiheit von Korrosion und anderen Emissionen garantieren kann ist Edelstahl. Darüber hinaus ist dieses Spezialmetall äußerst robust und verwindungssteif. Was den Preis für den Milchtank aus Edelstahl zusätzlich treibt ist die aufwändige Verarbeitung des Edelstahlblechs. Dafür bietet es aber bakterizide und weitere selbstreinigende Eigenschaften. Einmal in Form gebogen, kann ein Milchtank aus Edelstahl quasi unbegrenzt lange eingesetzt bleiben. Ein nennenswerter Verschleiß findet an ihm nicht statt. Schließlich sieht blank polierter Edelstahl auch einfach gut aus. Dies gilt vor allem für stationäre Tanks. Neben den mobilen Tankwagen ist die Vor-Ort-Lagerung auf dem Hof oder an der Molkerei ein weiterer wichtiger Anwendungsfall für Milchtanks.

Warum kein Aluminium?

Aluminium ist dem Edelstahl im Punkt Gewicht weit überlegen. Tatsächlich ist ein Aluminiumblech nur etwa 1/3 so schwer wie ein gleich großes Blech aus Edelstahl mit gleicher Dicke. Auch korrodiert es nicht. Jedoch ist Aluminium sehr weich, was ihn im harten Transporter-Alltag schnell verschleißen lassen würde. Vor allem hat Aluminium aber nicht die positiven Eigenschaften bei der Lebenensmittelhygiene wie es der Milchtank benötigt. Darum wird das preiswerte und gut verarbeitbare Leichtmetall für die Herstellung von einem Milchtank nicht verwendet.

Kühlung ist obligatorisch

Ein Milchtank muss die Milch nicht nur transportieren können. Er muss sie auch so lange einlagern können, bis sie ihren Bestimmungsort erreicht hat. Das kann mitunter eine Tage lange Reise bedeuten. Darum ist eine integrierte Kühlanlage in einem Milchtank verpflichtend. Technisch sind diese Kühlanlagen recht konventionell: Üblicherweise wird dazu ein einfacher Kompressor verwendet. Doch die Baugruppe aus Kompressor, Kühlschlange und Absorber sind ihrerseits wieder echte Preistreiber bei einem Milchtank. Darüber hinaus sind Kühlaggregate nicht übermäßig verschleißfest, schon gar nicht im Vergleich mit dem eigentlichen Tankmodul. Das kann den ungeprüften Gebrauchtkauf zu einem Risiko machen.

Einen Milchtank gebraucht kaufen

Schaut man auf die Preise für Edelstahlschrott wird schnell klar, warum es unter einer gewissen Preisgrenze keinen gebrauchten Milchtank gibt. Bei 550 Euro pro Tonne ist es eine einfache Rechnung, den Mindestpreis für einen gebrauchten Milchtank zu ermitteln. Die Preise für einen gebrauchten Milchtank beginnen entsprechend bei ca. 1500 Euro. Das sind jedoch Barebone-Geräte ohne Fahrwerk und mit defektem Kühlaggregat. Hier muss also zunächst investiert werden, bevor man den gebrauchten Milchtank auch nutzen kann. Diese Folgekosten sollte man nicht unterschätzen: Vor allem das Kühlaggregat ist nur sehr aufwändig instand zu halten. Außerdem ist die Reparatur er Kühlanlagen stets eine Angelegenheit für einen Fachbetrieb. Für einen wirklich einsatzfähigen gebrauchten Milchtank muss deshalb mit mindestens dem doppelten bis dreifachen Preis gerechnet werden. Doch auch wenn beim gebrauchten Milchtank die Mechanik und die Kühlung in Ordnung zu sein scheint, ist eine weitere Investition obligatorisch: Die gründliche Reinigung und Sterilisation. Zwar gibt es Reinigungsmittel und sogar gebrauchte Milchtanks mit integrierter Reinigungsanlage. Dennoch sollte initial dazu ein Dienstleister hinzu gezogen werden. Eine professionelle, gründliche Reinigung verschafft dem Käufer von einem gebrauchten Milchtank die beruhigende Gewissheit, einen praktisch gebrauchstaugliches Gerät im Besitz zu haben. Für diese Dienstleistung sind ca. 500 Euro ein Richtwert. Bei einem Investitionsvolumen von 5000 - 15000 Euro für einen gebrauchten Milchtank ist dies eine sinnvolle Investition.