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Aufsitzmäher - mehr als Rasenmäher zum Sitzen
Aufsitzmäher sind Rasenmäher, die ein besonders komfortables Arbeiten ermöglichen: Anstatt sie vor sich her zu schieben, können sie wie ein kleiner Traktor als Fahrzeug über die Wiese manövriert werden.
Eine andere Bezeichnung für Aufsitzmäher ist der ""Reitermäher"". Zu den Aufsitzmähern zählen auch die Rasen- oder Gartentraktoren, die in der Regel größer und aufwändiger sind. Es gibt allerdings ein weiteres Unterscheidungsmerkmal. Beim Rasentraktor sitzt der Motor vor dem Fahrer, beim Aufsitzmäher hinter dem Fahrer. Auch sind Rasentraktoren in der Regel leistungsfähiger als Aufsitzmäher. Zudem können diese im Winter sogar zu einem praktischen Schneepflug umgebaut und mit zahlreichen weiteren Applikationen aufgerüstet werden.
In der Kategorie Aufsitzmäher sind verschiedene Rasenmäher zusammengefasst. Zu den Aufsitzmähern gehören:
- Aufsitzrasenmäher
- Frontmäher
- Nullwendekreismäher
- Rasentraktoren
- Geländemäher
Aufsitzrasenmäher
Aufsitzmäher eignen sich für eine Gartenfläche ab ca. 500 Quadratmetern. Bei dieser Angabe wird allerdings nicht zwangsläufig auf die Beschaffenheit des Gartens zu Grunde gelegt, sondern eher von einer reinen Rasenfläche ausgegangen. Da der heimische Garten in der Regel nicht nur aus der Rasenfläche, sondern auch aus Beeten, Sitzplätze, Teiche uvm. Unterbrochen wird, muss die Größe des Mähers genau kalkuliert werden.
Der größte Vorteil eines Aufsitzmäher ist sein Komfort, da man bequem auf dem Mäher sitzt und das anstrengende Schieben des Rasenmähers entfällt. Ferner spart er ab einer Grundstücksfläche von 800 bis 1.000 Quadratmetern Arbeitszeit gegenüber einem herkömmlichen Schiebemäher, wenn das Grundstück nicht zu sehr verwinkelt ist. Aufsitzmäher haben eine deutlich höhere Schnittbreite als Schiebemäher. Sie liegt, je nach Typ, zwischen 50 und 100 cm. Das macht sie gerade bei großen Rasenflächen so effektiv. Um auch auf verwinkelten Grundstücken mit einem Aufsitzmäher gut voran zu kommen, sollte darauf geachtet werden, dass der Mäher sehr wendig ist. Unter Umständen sind dazu Abstriche bei der Schnittbreite sinnvoll.
Aufsitzrasenmäher sind in der Regel mit einem Fangkorb am Heck ausgestattet. Ist der Korb voll, muss er unbedingt ausgeleert werden, da es sonst zu Verstopfungen kommen kann. Soll der Rasenschnitt zum Mulchen verwendet werden, gibt es für verschiedene Modelle auch hierfür das entsprechende Zubehör. Die Montage der sog. Mulchkeile erfolgt direkt am Heck.
Beim Aufsitzrasenmäher sitzt der Motor vor oder hinter dem Fahrer. Als Kraftstoff für den Aufsitzrasenmäher kommt Benzin zum Einsatz. Je nach Art des Geländes sollte auch auf die Motorleistung geachtet werden.
Frontmäher - gute Wendigkeit und Bodenanpassung
Frontmäher stellen eine spezielle Ausführung der Aufsitzmäher dar. Ihr besonderes Merkmal ist, dass das Mähdeck vor dem Chassis angebaut wird, d.h., das Mähdeck befindet sich vor den Vorderrädern. So hat der Fahrer, der direkt hinter bzw. über dem Deck sitzt, stets einen guten Blick auf dieses. Aufgrund der guten Sicht kommt man beim Mähen einfach und sehr dicht an Bäume und Büsche heran. Ebenso problemlos gestaltet sich das Mähen unter Büschen.
Weitere Vorteile des Frontmähers sind seine Wendigkeit und Bodenanpassung. Das macht diese auch für Rasenflächen ab 300 Quadratmetern interessant. Ihre Wendigkeit erzielen die Frontmäher durch eine Heck- oder Knicklenkung. Bei letzterer sind Antriebs- und Mäheinheit fest miteinander verbunden.
Die Schnittbreite der Frontmäher erstreckt sich von 85 bis 125 cm. Beim Mähsystem kann zwischen Mulchen und Heckauswurf oder einem Kombisystem ausgewählt werden. Einige Modelle sind auch mit einem Fangkorb erhältlich. Die Schnitthöheneinstellung erfolgt, je nach Typ, manuell oder elektrisch. Was das Mähwerk anbetrifft, entspricht der Frontmäher einem Sichelmäher.
Frontmäher sind mit einem Hydrostatgetriebe ausgestattet. Bei starken Frontmähern kann zwischen Vorder-, Hinter- oder Allantrieb gewählt werden. Beim Motor kommt als Kraftstoff hier Benzin oder Diesel zum Einsatz.
Nullkreiswendemäher werden mit Hebeln gesteuert
Nullwendekreismäher, auch englisch Zeroturns genannt, stammen ursprünglich aus den USA. Bei ihnen handelt es sich um Sichelmäher mit Seitenauswurf. Beim Nullwendekreismäher sitzt der Fahrer über dem Mähdeck. Der gesamte Rasenmäher folgt einer quadratischen Anordnung. Das besondere Merkmal der Zeroturns ist die spezielle Hebelsteuerung. Sie besteht aus zwei Lenkhebeln, welche auf die Hydraulikmotoren einwirken, die ihrerseits den Antrieb der Räder steuern. Der Clou dabei: Wird nur ein Hebel bewegt, dreht sich der gesamte Rasenmäher auf die Seite des betätigten Hebels. Werden beide Hebel gleichzeitig gegeneinander gezogen, dreht sich das Gerät auf der Stelle, also ohne Wendekreis. Werden die Hebel losgelassen, steht der Mäher sofort still. Ist das Grundstück also sehr verwinkelt, sollte man sich eher für einen Zeroturn Mäher als für einen Frontmäher entscheiden.
Zeroturns drehen sich auf der Stelle.
Da der Fahrer bei Nullwendekreismähern sehr hoch über dem Mähdeck sitzt, hat er eine äußerst gute Sicht auf die Rasenfläche. Diese gute Sicht ist besonders in Kurven und bei auftretenden Hindernissen von Vorteil. Natürlich nicht zu vergessen ist, dass die Sicht bei den Zeroturns auch sehr gut ist, gerade wenn man eine Rückwärtsfahrt macht. Ferner haben die Zeroturns einen sehr geringen Bodendruck. Dies hat den Vorteil, dass das seitlich ausgeworfene Gras nicht all zu sehr in den Boden gedrückt wird. So kommt es zu weniger Bodenverdichtungen, die zu Staunässe führen können. Nullwendekreismäher verfügen auch über groß dimensionierte Hinterräder. Das Stollenprofil dieser beiden hinteren Antriebsräder kann bei den Zeroturns unmittelbar auf die Mähumgebung eingestellt werden. Die Vorderräder der Zeroturns sind kleiner dimensioniert. Sie dienen auch als Träger des Mähdecks. Durch die bewegliche Aufhängung an den Rändern kann das Mähdeck den Konturen der zu mähenden Fläche problemlos folgen. Obwohl die Zeroturns erst seit einigen Jahren auf dem europäischen Markt erhältlich sind, gibt es doch bereits jetzt schon eine ganze Vielzahl unterschiedlichster Typen.
Garten- bzw. Rasentraktoren
Rasentraktoren sind die größeren Brüder der Aufsitzrasenmäher. Sie verfügen über eine höhere Leistung und eine bessere Ausstattung. Des Weiteren bieten sie zumeist auch mehr Komfort. Dies schlägt sich allerdings im Preis nieder. So kosten Rasentraktoren deutlich mehr als Aufsitzrasenmäher.
Bei Rasentraktoren befindet sich der Motor vor dem Fahrer, wie bei normalen Traktoren auch. Deswegen ist bei den Rasentraktoren das Mähdeck auch zwischen den Achsen eingebaut. Sie eignen sich für größere Rasenflächen. Da Aufsitzrasenmäher eine Fläche bis zu 2.000 Quadratmetern schaffen, sollte ein Rasentraktor erst ab dieser Rasenfläche angeschafft werden. Mit den leistungsstärksten Rasentraktoren können dann sogar Flächen bis zu 10.000 Quadratmetern gemäht werden.
Geländemäher verschonen nichts
Geländemäher gehören zu den Spezialmärkten bei den Aufsitzmähern. Ihr Einsatzgebiet ist die extensive Grünflächenpflege. In der Regel handelt es sich bei Geländemähern um besonders starke Sichelmäher. Eine neuere Entwicklung auf diesem Gebiet stellen Schlegelmäher dar. Beim Schlegelmähwerk sind dessen Schlegel auf einer horizontal drehenden Welle angebracht. Die frei fliegenden Schlegel sind nebeneinander und in gleichmäßigen Abständen an der Schlegelwelle befestigt. Die Welle ist von einem geschlossenen Kasten umgeben. Beim Drehen der Welle wird alles zerkleinert, was in diesen Kasten gelangt.
Geländemäher zerkleinern auch junge Bäume.
Da Geländemäher auch für das Mähen von Gestrüpp eingesetzt werden, wird der Fahrer im Cockpit gut geschützt. Allerdings sollten zusehende Personen einen Sicherheitsabstand zum Geländemäher waren, damit sie nicht von herumfliegenden Steinen oder umher schlagenden Ästen getroffen werden.
Verschiedene Mähwerke für Aufsitzmäher und Rasentraktoren
Bei Aufsitzmähern und Rasentraktoren kommen heutzutage verschiedene Mähwerke zum Einsatz. Die Schnitthöhe sollte, mal ganz von Einsatzgebiet abgesehen, grundsätzlich zwischen drei und zehn Zentimetern eingestellt werden. Folgende Mähwerke finden sich in den leistungsstarken Mähern:
- Sichelmäher
- Balkenmäher
Sichelmäher arbeiten nach dem Propellerprinzip
Beim Sichelmäher rotiert das Messer mit einer hohen Geschwindigkeit und Drehzahl um eine senkrechte Drehachse. Die Messerbalken sind in einem unten offenen Glockengehäuse angebracht und an ihren äußeren Enden angestellt. Es entsteht nach dem Prinzip eines Propellers ein Luftstrom, der einerseits die Grashalme vor dem Mähen aufgerichtet, und andererseits die abgeschlagenen Halme aus dem Gehäuse schleudert.
Balkenmäher mit Doppelmessern
Zwei scharfe Klingen sind das Kernstück der Doppelmesser-Mähbalken. Bei diesem Mähwerk wird weiter zwischen Doppelmesserbalken mit jeweils einer festen und einer bewegten Messerschiene und Geräten mit zwei bewegten Messerreihen unterschieden. Doppelmessermäher werden dort eingesetzt, wo die Schnittqualität eine untergeordnete Rolle spielt.
Getriebearten von Aufsitzmähern
Bei den Getrieben von Aufsitzmähern gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Transmatic-Getriebe
- Hydrostat-Getriebe
- Automatik-Getriebe
Beim Transmatic-Getriebe kann der Gang stufenlos gewechselt werden. So kann ein Rasentraktor mit Transmatic-Getriebe nach dem Abbremsen mit dem Bremspedal wieder anfahren, ohne dass man einen anderen Gang einlegen muss. Bei Hydrostat-Getrieben wird die Fahrgeschwindigkeit stufenlos geregelt. Wie beim Automatik-Getriebe muss auch hier weder geschaltet noch gekuppelt werden.
Geschwindigkeit und Wenderadius
Während die Geschwindigkeit eines Rasentraktors bzw. eines Aufsitzmäher nicht zwangsläufig zu den wichtigsten Faktoren zählt, sollte dieser aber schon an die 8 Stundenkilometer fahren können, so dass er den Wenderadius allemal schafft. Es gilt, je kleiner der Wendekreis, umso flexibler ist der Mäher.
Aufsitzmäher und Rasentraktoren im steilen Gelände
Steiles Gelände oder Hanglagen sind eine Herausforderung für jeden Mäher. Beim Mähen in Hanglagen ist es vor allem wichtig, dass der Aufsitzmäher nicht umkippt. Weiter sollte auf die Wende- und Steigfähigkeit geachtet werden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind die Radabstände von großer Bedeutung. Es gilt: Die Gewichtsverlagerung ist umso schlechter, je geringer der Radabstand ist. So eignet sich ein Radabstand von bis zu 33 hinten und 44 cm vorne für eine Steigung von bis zu 65 Prozent.
Mähen von Hanglagen von bis zu 65 Prozent sind möglich.
Neben Sicherheit und Leistung ist auch die Schnittbreite ein wichtiges Kriterium. Sie sollte so um die 100 cm liegen. Der Motor muss gerade fürs steiles Gelände über genügend Leistung verfügen. Hier empfehlen sich Zwei- oder Viertaktmotoren mit etwa 18 PS bzw. 14 kW als Richtgröße.
Rasentraktoren sind in der Regel mit sechs Vorder- und sechs Rückwärtsgängen ausgestattet. Dies erleichtert vor allem die Manövrierfähigkeit der Mäher im steilen Gelände. Der Tank sollte über ein Fassungsvermögen von mindestens 15 Litern und eine Reserveanzeige verfügen.
Von Seiten der verschiedenen Mähwerke hat sich das Doppelmesser-System für steile Hanglagen als besonders geeignet herauskristallisiert. Weitere, wichtige Eigenschaften eines Aufsitzmähers, der auch im steilen Gelände seine Dienste problemlos leistet, sind:
- Allradantrieb
- Vergrößerter Raddurchmesser
- Hydraulisches Getriebe
- Differentialsperre
Besonders in steilen Lagen hat beim Geländemäher auch ein gewisser Komfort Einfluss auf das Arbeiten. So beugt ein gut gefederter Sitz Bandscheibenleiden vor, ebenso ein verstellbares Lenkrad oder ein Stoßschutz. Weiteren Komfort bietet eine zentral verstellbare Einstellung der Schnitthöhe. Für besonders steiles und schwieriges Gelände kann ein spezieller Aufsitzmäher auch mit einer Fernbedienung gesteuert werden.
Hersteller von Aufsitzmähern
Der Markt der Aufsitzmäher ist hart umkämpft. Die Bandbreite an Varianten für Aufsitzmäher ist sehr groß: Hochwertige aber auch hochpreisige Markengeräte konkurrieren mit Herausforderern, die Aufsitzmäher zu besonders günstigen Preisen anbieten. Die bekanntesten Marken für Aufsitzmäher sind:
- John Deere
- McCulloh
- Viking
- Kubota
- Brill
- Kubota
- Etesia
- Dolmar
- Wolf-Garten
- MTD
- Honda
- Iseki
- Walker
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