Case IH - Kategorien, Modelle und Daten
Case IH Landtechnik im Überblick
Auf dem Gebrauchtmarkt ist Case IH für die Landwirtschaft vor allem mit modernen Traktoren und Mähdreschern von Bedeutung. Die inzwischen überwiegend als Oldtimer zu bezeichnenden Traktoren von IHC und Youngtimer aus der Frühzeit von Case IH sind vor allem für Fans klassischer Traktoren und der Marke IHC interessant.
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Hersteller:Case IH
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Gruendung:1842 (Racine Threshing Machine Works, durch Jerome Increase Case), 1847 (McCormick Harvesting Machine Company, durch Cyrus McCormick – hieraus wurde später International Harvester), 1985 (Case IH)
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Sitz:Racine, Wisconsin, USA
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Leitung:Scott Harris (internationaler Präsident von Case IH), Mirco Romagnolie (Vizepräsident von Case IH und Steyr Europa)
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Mitarbeiter:ca. 64.000 (CNH Industrial weltweit)
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Website:
Case IH: Internationale Markenqualität
Mit einer insgesamt fast 180-jährigen Geschichte und einer globalen Verbreitung ist Case IH heute nicht mehr aus der Landtechnikwelt wegzudenken. Außer den in dem Namen Case IH enthaltenen Firmenbezeichnungen hat das heutige Unternehmen allerdings nur noch sehr wenig mit den Anfängen zu tun und bis zuletzt eine sehr komplexe Verschachtelung von Markennamen und Konzernzugehörigkeiten erlebt, die es selbst Branchen-Insidern nicht ganz leicht macht, den Überblick zu bewahren.
Case IH entstand durch Fusionierung der in den USA beheimateten Landtechnikriesen Case und IHC (International Harvester Company) im Jahr 1985. Die Firma Case geht auf die 1842 von Jerome Increase Case gegründeten, zunächst auf die Produktion von Dreschmaschinen spezialisierte Racine Threshing Machine Works zurück. Die in Wisconsin gelegene Stadt Racine ist auch heute noch wichtiger Produktionsstandort und Hauptsitz von Case IH. Die Marke IHC andererseits basiert auf der 1847 von Cyrus McCormick gegründete McCormick Harvesting Machine Company, die zunächst vor allem Erntemaschinen wie Mähgeräte und folglich auch Mähbinder herstellte. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelten sich beide Firmen unabhängig voneinander zu international bedeutsamen Traktorherstellern, bis eine große weltweite Absatzkrise in der Landtechnikbranche Anfang der 1980er-Jahre schließlich zur Fusionierung führte. Der gute Ruf der von beiden Firmenteilen produzierten Maschinen setzte sich auch in den Folgejahren fort.
1996 übernahm Case IH die Traktorenproduktion von Steyr Daimler Puch in St. Valentin (Österreich) und die Marke Steyr. Während Steyr als eigenständige Marke bestehen blieb, werden in St. Valentin technisch weitgehend identische Traktoren im Design von Case IH für den europäischen Markt gefertigt. 1999 fusionierte Case IH mit New Holland. In dem daraus entstandenen CNH-Konzern (CNH steht für Case New Holland) blieben Case IH und New Holland als eigenständige Landtechnikmarken bestehen; viele unter beiden Markennamen verkaufte Traktoren und andere Landmaschinen sind aber technisch identisch. Nach John Deere und noch vor AGCO ist CNH Industrial mit einem Umsatz von mehr als 30 Milliarden US-Dollar pro Jahr (seit 2018) der zweitgrößte Landtechnik- und Nutzfahrzeughersteller der Welt.
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Moderne Traktoren
Das heutige Traktorangebot von Case IH ist mit nicht weniger als acht Baureihen gigantisch: Im unteren Leistungsbereich liegen die Schmalspurtraktoren Quantum mit 75 bis 107 und die Standardtraktoren Farmall mit 58 bis 114 PS Leistung. Im mittleren Leistungsbereich rangieren die Serien Luxxum, Vestrum, Maxxum und Puma mit 100 bis 240 PS. Darüber liegen die Reihen Optum AFS Connect mit 250 bis 300 und Magnum AFS Connect mit 310 bis 400 PS Leistung. AFS Connect steht für die Ausstattung mit einer besonders komfortablen und digital vernetztesten Kabine mit den neuesten Telematikanwendungen und einem nach Worten von Case IH „einzigartigen“ Bedienkonzept. Die absolute Oberklasse bilden nicht weniger als 15 verschiedene Modelle der als Steiger (mit Reifen) und Quadtrac (mit Raupenlaufwerken) bezeichneten Knicklenker, die teilweise auch als „AFS Connect“-Ausführungen verfügbar sind. Ihr Leistungsbereich reicht von 370 bis 620 PS.
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Mähdrescher
Schon bevor IHC im Jahr 1977 den ersten Rotormähdrescher der Welt auf den Markt gebracht hatte, gehörten Mähdrescher zu den wichtigsten Produkten des Unternehmens. Während die heutige Schwestermarke New Holland ein umfangreiches Angebot an konventionellen, Hybrid- und Rotormähdreschern bietet, beschränkt sich Case IH ausschließlich auf Rotormähdrescher. Für den europäischen Markt gibt es die Linien Axial-Flow 150 im Leistungsbereich von 312 bis 460 PS und Axial-Flow 250 mit 498 bis 634 PS. Die Serie 150 mit den Modellen 5150, 6150 und 7150 bietet Arbeitsbreiten bis zu 10,4 Meter, Korntankgrößen von 8.800 bis 10.570 Litern und Entladegeschwindigkeiten von bis zu 113 Litern pro Sekunde. Die Serie 250 mit den Modellen 7250, 8250 und 9250 bietet demgegenüber Arbeitsbreiten bis 13,7 Meter, einen Korntankinhalt bis 14.000 Liter und eine Entladegeschwindigkeit von 159 Litern pro Sekunde.
Oldtimer und Youngtimer
Für Fans aus dem deutschsprachigen Raum sind vor allem die bis 1997 in Neuss am Rhein produzierten Traktoren interessant, da hier fast ausschließlich IHC-Traktoren von diesem Produktionsstandort bekannt waren. Die erste speziell für den deutschen Markt in Neuss entwickelte und gebaute Baureihe, bestehend aus den Modellen DLD, DED und DGG mit Nennleistungen von 14, 20 und 30 PS ging 1953 in Serie.
Für großes Aufsehen sorgten ab 1966 die ebenfalls in Neuss entwickelten, aber in Zusammenarbeit mit dem IHC-Werk im französischen St. Dizier gebauten Traktoren der „Common Market“-Serie. Mit Ihnen steig die Höchstleistung erstmals auf über 60 PS. 1971 wurde mit dem IHC 1046 bereits die 100-PS-Marke geknackt und das Unternehmen war mehr als zehn Jahre lang Marktführer in Deutschland. In dieser Zeit wurde auch das englische IHC-Werk Doncaster in den europäischen Fertigungsverbund einbezogen.
1981 machte IHC mit Einführung der berühmten, in Neuss entwickelten XL-Kabine, die für eine bis dahin im Traktorbau nicht bekannte Dämmung gegen Schall und Vibration sorgte, erneut positive Schlagzeilen. Das Schlepperprogramm wurde nach der Fusion mit Case IH im Jahr 1985 nahtlos fortgesetzt – nur die Farbgebung der Schlepper änderte sich von Rot-Weiß mit elfenbeinfarbenen Felgen in Rot-Schwarz mit silberfarben Felgen.
Die letzte in Neuss entwickelte Traktor-Familie war der ab 1989 eingeführte Maxxum der ersten Generation mit den Typen 5120 bis 5150 im Leistungsbereich von 90 bis 132 PS. Er wurde parallel zu der in den US gebauten neuen Oberklasse, dem Case IH Magnum (Modelle 7110 bis 7150 mit 155 bis 215 PS) gebaut. In den Augen vieler Fans sind dies die letzten Schlepper mit IHC-Genen. Später gebaute Traktoren sind auch für Youngtimer-Fans (noch) nicht interessant.
Häufige Fragen rund um die Marke Case IH
Frage 1: Welche Maschinen und Geräte gibt es von Case IH?
Antwort: Auf dem europäischen Markt ist Case IH vor allem mit Standard- und Schmalspurtraktoren sowie Knicklenkern, Mähdreschern, Großquader- und Rundballenpressen sowie Teleskopladern präsent. Auf dem nordamerikanischen Markt und in einigen anderen Ländern bietet Case IH zusätzlich selbstfahrende Feldspritzen, Baumwollpflücker, Bodenbearbeitungsgeräte und Drillmaschinen, Mähgeräte, Sternrechen und gezogene Feldhäcksler an. In Südamerika, Afrika und anderen Regionen gibt es sogar Zuckerrohr- und Kaffeernter von Case IH.
Frage 2: Wo werden die Traktoren und Maschinen von Case IH gebaut?
Antwort: Wichtigster Standort für die in Europa angebotenen Produkte von Case IH ist St. Valentin in Österreich. Hier produziert das Unternehmen den Großteil der Traktoren. Der Magnum und Komponenten für andere Maschinen werden in Racine in Wisconsin gebaut, während aus Fargo in North Dakota die Knicklenker, Radlader und Baumaschinen kommen. In Grand Island, Nebraska, fertigt Case IH die Rotormähdrescher sowie weitere Erntemaschinen. In Zusammenarbeit mit New Holland steuern Standorte in England und Italien weitere Traktortypen und Teleskoplader bei, während Mähdrescher und Ballenpressen aus Zedelgem in Belgien stammen.
Frage 3: Gehört auch McCormick zu Case IH?
Antwort: Obwohl IHC und damit auch ein Teil von Case IH auf die von Cyrus McCormick gegründete McCormick Harvesting Machine Company zurückgeht und obwohl von IHC gebauten Traktoren bis in die 1960er-Jahre hinein mit dem Markennamen McCormick ausgeliefert und als solche beworben wurden, gehört der heutige Traktorhersteller McCormick nicht zu Case IH und auch nicht zu CNH. Damit sich Case IH und New Holland zu CNH zusammenschließen konnten, erhielten die Firmen zahlreiche kartellrechtliche Auflagen. Dazu gehörte auch die Ausgliederung des Markennamens McCormick und der Verkauf des bisherigen Case IH-Werks im englischen Doncaster. Dort wurden ab 2001 Traktoren der italienischen Argo Tractors S.p.A., zu der heute auch die Marke Landini gehört, unter dem Namen McCormick produziert. Seit der Schließung des Werks in Doncaster 2007 werden McCormick-Traktoren hauptsächlich im italienischen Fabbrico produziert.