Traditionsreichstes Ackergerät
Ein Pflug ist ein Gerät, welches zum Umgraben von Mutterboden verwendet wird. Er ist eines der ältesten Werkzeuge der Menschheit. Der Pflug dient zur Auflockerung und Wendung von Boden, welcher für einen Acker angelegt werden soll. Das Wenden dient zur mechanischen Unkraut- und Schädlingsbekämpfung sowie zum Unterpflügen von Dünger, Gülle und abgestorbenen Pflanzen, beispielsweise den Stoppeln aus der Ernte der vorigen Saison. Das Auflockern dient zu Vergrößerung der Oberfläche. Dies unterstützt die Verrottungsprozesse im Boden durch den höheren Eintrag von Sauerstoff.
Kurze Geschichte der Pflüge
Die ersten Pflüge wurden von Menschen gezogen und bestanden aus Ästen oder Knochen von großen Säugetieren. Sobald das Metall entdeckt war, wurde es auch für die Herstellung von Pflügen verwendet. Als Durchbruch in der Entwicklung der Pflugtechnik galt die Kombination von Pflug und Rad, was den Galliern zugeschrieben wird. Mit der Bezeichnung "plaumoratum" hatte der Pflug seinen Namen gefunden. Der Gebrauch von Pflügen mit der Hilfe von Nutztieren war zu diesem Zeitpunkt schon seit Jahrhunderten etabliert. Als Zugtiere wurden Pferde und Ochsen eingesetzt.
Mit dem Aufkommen der Dampfkraft begann die Mechanisierung der Landwirtschaft. Mit dampfbetriebenen Zugmaschinen konnte die Arbeitsleistung auf dem Feld erheblich gesteigert werden. Die Dieseltraktoren machten schließlich die mehrscharigen Pflüge möglich, welche auch große Ackerflächen in kurzer Zeit bearbeiten können.
Bestandteile eines Pfluges
Der Pflug besteht im Wesentlichen aus folgenden Bestandteilen:
Die Schar ist das eigentliche Stehmesser, welches horizontal in den Boden eindringt. Bei zähen und felsigen Böden wird die Schar noch mit einem vormontierten Hartmeißel, der "Vorschar" unterstützt.
Das Streichblech, bestehend aus "Riester" und "Streichbrett" dient dazu, den aufgepflügten Boden umzuwerfen. Es besteht aus einem gedrehten Blech, welches die Krume um 90 - 180° dreht. Eine zusätzliche Streichschiene unterstützt die Funktion des Streichblechs häufig.
Die Sohle ist eine Stütze, welche die Steuerung des Pflugs erst ermöglicht.
Die Griessäule ist der Rahmen, an dem alle Komponenten des Pflugs befestigt sind. Er besteht heute aus einer sehr langlebigen, geschweißten Stahlkonstruktion. Die Grindel gehört ebenfalls zum Rahmen des Pflugs und ist die Verbindung zur Kupplung.
Sterzen und Räder sind bei modernen Pflügen meist nicht mehr vorhanden. Sie entfallen, da der Pflug vollständig von der Zugmaschine gezogen und gehoben werden kann. Nur besonders große Pflüge mit bis zu 20 Scharen werden heute noch als Anhängerpflug ausgeführt. Der gebräuchslichste Pflug ist der Kehrpflug. Dieser verfügt über zwei Reihen von Scharen, welche unterschiedlich geformt sind. Durch eine einfache Drehmechanik können die Arbeitsseiten des Kehrpflugs gewendet werden. Damit kann der Traktorfahrer ohne auszusteigen eine mehrfache und besonders präzise Bodenbearbeitung durchführen.
Pflug gebraucht kaufen
Ein Pflug ist ein leistungsstarkes Gerät, welches auch nach jahrelangem, harten Einsatz seien Gebrauchstauglichkeit behält. Ein Verschleiß findet am Pflug vor allem an den Kontaktstellen zum Boden und an den Zugpunkten des Rahmens statt. Der Pflug lässt sich immer wieder leicht instand setzen. Ein gebrauchter Pflug kann durch eine einfache Sichtprüfung auf seine Einsatzfähigkeit untersucht werden. Auch ältere Pflüge können mit etwas Wartung und Pflege stets wieder in einen einsatzfähigen Zustand versetzt werden. Das macht den Gebrauchtkauf eines Pfluges gegenüber dem Neukauf deutlich günstiger. Die Anschlüsse für Kupplung und ggf. Hydraulik sind normiert. Zwischen Pflügen und Traktoren herrscht eine vollständige Kompatibilität.
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