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Mehr erreichen mit dem passenden Anhänger
Ein Anhänger ist eine preiswerte und einfache Erweiterung des Schleppers. Wo kein separates Fahrzeug notwendig ist, können viele Aufgaben mit den diversen Anhänger-Lösungen ausgeführt werden. Dabei sind die Leistungen der Anhänger keineswegs auf Transporte begrenzt. Besonders in der Land- und Bauwirtschaft sind Anhänger-Maschinen eine wichtige Ergänzung. Sie leisten eine große technische Unterstützung bei minimalen Betriebskosten. Durch Standardisierung in der Kupplung und der diversen Antriebsmöglichkeiten sind Anhänger heute sehr flexibel einsetzbar. Sie sind weitestgehend davon unabhängig, welche Marke oder Typ das Zugfahrzeug ist. Solange die Kraft ausreichend und die passenden Anschlüsse vorhanden sind, können Anhänger universell eingesetzt werden. Ein preiswertes Zugfahrzeug ist mit einer Auswahl an Anhängern daher wesentlich flexibler und leistungsstärker, als solitäre Lösungen.
In der Landwirtschaft sind Anhänger vor allem wegen ihrer niedrigen Betriebskosten und ihrer hohen Einsatzleistung sehr beliebt. Die Entwicklung geht bei der Anhänger-Technik immer weiter voran. Was einst mit Heuwagen und Transportkarren begonnen hat, ist heute bei echtem High-Tech für maximale Erträge und Effizienz angekommen.
Die Technik von einem Anhänger
Anhänger sind Fahrzeuge ohne eigenen Antrieb. Sie müssen deshalb an ein Zugfahrzeug angehängt werden. Daher stammt ihr Name. Ein Anhänger besteht grundsätzlich aus:
- Fahrwerk
- Nutzmodul
- Deichsel
- Anhängevorrichtung
- Elektrischer Anlage
- ggf. Modul zur Kraftübertragung
Die Größe und die Anzahl der Achsen entscheidet über die Tragfähigkeit eines Anhängers. Bei der Position der Achsen zwischen den "Starrdeicheslanhängern" und "Gelenkdeichselanhängern unterschieden. Alle einachsigen Anhänger sind Starrdeichselanhänger. Ist aufgrund der Nutzlast eine höhere Anzahl an Achsen notwendig. Kann eine einzelne Starrachse auf eine Tandem- also doppelt ausgelegte Achse erweitert werden. Die Achsen liegen in dieser Konfiguration eng beieinander. Gesetzlich gelten Tandem-Achse als einzelne Achse, solange die Naben maximal einen Meter voneinander entfernt sind. Besonders schwere Transportanhänger können auch mit einer Dreifach-Achse ausgelegt sein. Diese sind aber in dem Fall durch eine weitere Gelenkachse ergänzt. Starrachsen-Anhänger sind in der Größe und im Volumen begrenzt. Sie sind auf einfache, offene Transporter, Wohn- oder Viehwagen beschränkt.
Gelenkachsen-Anhänger haben mindestens zwei Achsen, die zudem weit auseinander stehen. Die mit dem Zugfahrzeug verbundene Achse ist auf einem Drehgestell gelagert. Das macht den Anhänger lenkbar. Dies ist besonders bei langen Anhängern sinnvoll. Da die Breite von Anhängern durch die Straßenbreite begrenzt ist, bleibt zur Vergrößerung der Transportkapazität nur, den Hänger zu verlängern. Deshalb sind in der Landwirtschaft, in der ein hoher Bedarf an Transportvolumen besteht, die Anhänger in der Regel als Gelenkachsen-Anhänger ausgelegt.
Deichsel und Kupplung bilden die Verbindung vom Anhänger zum Zugfahrzeug. Für die Anhängerkupplungen haben sich drei Systeme durchgesetzt:
- Kugelkopf-Kupplung
- Maul-Kupplung
- Sattel-Kupplung
Die Kugelkopf-Kupplung ist die Standard-Verbindung zwischen Anhänger und Zugfahrzeug bei normalen PKW. Leichte Transporter oder Wohnwagen werden mit einer Kugelkopf-Kupplung gezogen. Der Kugelkopf befindet sich an der Anhängerkupplung am Zugfahrzeug. Die Kupplung am Anhänger umschließt diesen Kugelkopf vollständig und sichert ihn mit einer lösbaren Spange.
Die Maul-Kupplung ist die Standard-Verbindung zwischen Anhänger und Zugfahrzeug bei normalen Traktoren. Die Schlepper haben in der Regel an der Vorder- und Rückseite eine Maulkupplung angebracht. Sie ist technisch besonders einfach: Ein trichterförmig gebogenes Dickblech führt auf ein kurzes U-Profil, welches oben und unten eine Bohrung von ca. 20 Millimeter Durchmesser hat. Der Anhänger hat an der Deichsel eine ganz einfache Ringöse aus Schmiedeeisen. Die Öse wird durch einen Bolzen in der Maulkupplung gesichert. Diese äußerst simple Konstruktion ist ideal für die harten Bedingungen in der Landwirtschaft.
Die Sattel-Kupplung ist die Standard-Verbindung zwischen Anhänger und Zugfahrzeug bei normalen schweren LKW, den sogenannten Sattelschleppern. Bei dieser Kupplung rutsch ein am Anhänger befindlicher, hängender Zapfen in einen Sattel aus Schmiedestahl und rastet dort ein. Sattel-Kupplungen sind für schwere bis schwerste Anhänger ausgelegt. Sie erfordern eine permanente, äußere Fettschmierung. Das macht sie für die Verwendung in der Landwirtschaft weniger gut geeignet.
Dennoch besteht in der Landwirtschaft gelegentlich Bedarf am Rangieren von Sattel-Anhängern. Dazu werden sogenannte "Dolly-Anhänger" verwendet. Diese bestehen aus einer Sattel-Anhängerkupplung, die auf einen einachsigen Anhänger montiert ist. Der Dolly-Anhänger selbst hat wiederum nur eine Maulkupplung. Mit diesem Hilfsmittel kann mit einem Schlepper auch ein Sattel-Anhänger bewegt werden. Jedoch wird dies nur für Rangieraufgaben verwendet.
Die elektrische Anlage ist bei einem Anhänger mindestens zur Versorgung der Signallampen am Heck erforderlich. Je nach technischer Komplexität des Anhängers können auch andere Module, wie Kräne. Seilwinden oder Stützen, elektrisch betätigt werden.
Arbeits-Anhänger, wie sie in der Landwirtschaft häufig verwendet werden, brauchen einen Anschluss zur Kraftübertragung. Die an Schwadern, Feldhäckslern, Ballenpressen und anderen Arbeitskomponenten erforderliche Kraft wird in der Regel rein mechanisch übertragen. Dazu dient die Zapfwelle des Traktors. Ein Traktor hat grundsätzlich eine Zapfwelle am Heck. Die meisten Schlepper haben eine zusätzliche Zapfwelle an der Front. Eine seitlich montierte Zapfwelle ist ebenfalls häufig vorhanden. Der MB-Trac, der Schlepper von Mercedes-Benz, hatte serienmäßig sogar vier Zapfwellen. Die Zapfwelle liefert eine konstante Drehzahl von 540 oder 1000 Umdrehungen. Die Mechanik der Arbeits-Anhänger ist auf diese Drehzahlen ausgelegt. Bei Bedarf an hydraulischem Druck, beispielsweise bei Kränen, stehen drei Optionen zur Kraftübertragung zur Auswahl:
- Direktanschluss an die Ölpumpe des Schleppers
- Durch Zapfwelle angetriebene, eigene Ölpumpe am Arbeitsanhänger
- Elektrisch angetriebene Ölpumpe am Arbeitsanhänger
Jedes Konzept hat seine Vor- und Nachteile: Der Direktanschluss über eine Ölleitung ist sehr preiswert, da der Arbeits-Anhänger keine eigene Ölpumpe braucht. Sie ist aber auch sehr störanfällig und neigt zu Undichtigkeiten. Die fest verbaute, mechanisch angetriebene Ölpumpe macht sowohl ein eigenes Ölsystem als auch ein Zugfahrzeug mit Zapfwelle erforderlich. Die elektrisch angetriebene Ölpumpe kann den Anhänger auch ohne Zugfahrzeug mit Öldruck versorgen, ist aber die teuerste Lösung.
Varianten von Anhängern in der Landwirtschaft
Anhänger spielen in der Landwirtschaft eine besonders große Rolle. Neben einfachen Transportaufgaben stehen für diverse Arbeiten zahlreiche passende Anhänger bereit. Diese teilweise sehr hoch technisierten Maschinen können mit einer hoch entwickelten Mechanik zahlreiche Aufgaben übernehmen. In der Landwirtschaft sind folgende Anhänger in Gebrauch:
- Lade-Anhänger
- Ernte-Anhänger
- Anhänge-Maschinen
- Mannschaftswagen-Anhänger
- Dolly-Anhänger
Lade-Anhänger
Was mit einfachen Heukarren begonnen hat, ist mittlerweile zu einer großen Typenvielfalt angewachsen. Die Transport-Anhänger übernehmen heute universelle wie hoch spezialisierte Aufgaben in der Landwirtschaft. Die Bandbreite an Lade- und Transportanhängern besteht aus:
- Offene Lade-Anhänger, ggf mit Spriegel und Plane verschließbar
- Drei-Seiten-Kippanhänger
- Offene Lade-Anhänger mit Kran
- Geschlossene Kastenhänger
- Muldenkipper
- Tankanhänger
- Tieflader
- Kühltransport-Anhänger
- Viehanhänger
- Absetz-Container
Ernte-Anhänger
Die Ernte-Anhänger sind heute nicht mehr die einfachen Heuwagen aus früheren Zeiten. Sie verfügen über eine hohe technische Komplexität. Ein Heuernte-Anhänger hat heute beispielsweise
- einen Pick-Up zur Aufnahme des Halmguts
- einen Gurtförderer
- ggf. eine Pressvorrichtung (Bei Ballenpressen)
- ggf. ein Hackwerk (Bei Silage-Anhängern)
- einen Kratzboden zur schnellen Entladung von Heu
- einen Ladekran (Bei Ballentransportern)
Anhänger-Maschinen
Neben den Ernte-Anhängern sind viele landwirtschaftliche Geräte als Anhänger ausgelegt. Wenn sie für eine Direktmontage an den Heck-Heber zu groß werden, ist eine Anhänger-Lösung die übliche Gewährleistung für die Maximierung der Effizienz bei der Feldarbeit. Übliche Anhänger-Maschinen sind:
- Pick-Ups
- Schwader
- Kartoffelernter
- Feldhäcksler
- Feldspritzen
- Mähmaschinen
Hersteller von Anhängern
Anhänger sind technisch sehr einfache bis höchst komplexe Geräte. International teilen sich viele Hersteller diesen Markt. In Deutschland und Europa sind die bekanntesten Hersteller von Anhängern:
- Kögel: Transporter für die Landwirtschaft
- Schwarzmüller: Anhänger für Sattelzüge
- Humbaur: PKW-Anhänger
- Möslein: Schwerlast-Anhäger
- Fliegl: Sattelzug-Anhänger
- Pöttinger: Landwirtschaftliche Hänger und Anhänger-Maschinen
- Mengele: Landwirtschaftliche Hänger und Anhänger-Maschinen
- John Deere: Landwirtschaftliche Anhänger und Anhänger-Maschinen
- Claas: Landwirtschaftliche Hänger und Anhänger-Maschinen
- Bergmann: Landwirtschaftliche Hänger und Anhänger-Maschinen
- Krone: Landwirtschaftliche Hänger und Anhänger-Maschinen
- Pronar: Schwere Landwirtschaftliche Hänger und Anhänger-Maschinen
Anhänger gebraucht kaufen
Anhänger sind ein sehr beliebtes Gut zum Gebrauchtkauf. Sie maximieren die Möglichkeiten des Anwenders, verursachen kaum laufende Kosten. Die Steuern für Anhänger sind sehr gering und fallen auch nur dann an, wenn sie offizielle für den Straßentransport zugelassen werden. Dafür unterliegen gebrauchte Anhänger aber auch der Zulassungspflicht, was die Hauptuntersuchung mit einschließt. Gebrauchte Anhänger sind leicht auf ihre Einsatzfähigkeit zu prüfen: Rost, Hydrauliklecks oder Beschädigungen fallen an einem gebrauchten Anhänger sofort auf. Sie lassen sich in der Regel leicht wieder aufarbeiten. Das Angebot an gebrauchten Anhängern ist sehr groß. Das drückt die Preise entsprechend. Selbst technisch anspruchsvolle Anhänger wie Heuernter mit Pickup und Kratzboden können schon für wenige Hundert Euro zu finden sein. Gleichzeitig erfordert die moderne, intensive Landwirtschaft Anhänger in besonders großer Dimension. Hier ist das Angebot deutlich geringer und die angebotenen Fahrzeuge sind entsprechend hochpreisig. Für einen Schwertransport-Anhänger zur Montage an einen 350-PS-Traktor können leicht über zwanzigtausend Euro fällig werden. Dazwischen bieten die Börsen und Märkte aber eine hinreichende Auswahl gebrauchter Anhänger für jeden Einsatzzweck.
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